Matters of Urgency und der Zeitgenössische Zirkus. Eine Bestandsaufnahme

Donnerstag, 29.09.
15:30–16:30 Uhr

Online-Diskussionsrunde, Seminarzentrum Raum L115/online

Moderation: Franziska Trapp
 
Bei dieser Veranstaltung besteht die Möglichkeit, dass sich Interessierte über Cisco Webex zuschalten und mitdiskutieren. Nähere Informationen zu Webex finden Sie unter Kongress-Infos.
Teilnahmelink:
https://fu-berlin.webex.com/fu-berlin-en/j.php?MTID=mf48a6f684f6ea185796ab0cc467935c2
Passwort: Zirkus

Im Jahr 2019 wird der Zeitgenössische Zirkus als Sparte fester Bestandteil der Ruhrfestspiele, mithilfe des Tanzpakts wird das Circus Dance Festival Cologne ins Leben gerufen, der Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus formiert sich als Dachverbund der wichtigsten zirkusaffinen Institutionen. 2020 werden im Rahmen von bundesweiten Initiativen zur Förderung der Künste während der Pandemie für zeitgenössische Zirkuskreationen erstmals Fördergelder verteilt. Seit 2021 sucht das NRW Ministerium im Rahmen des Förderprogramms Neue Künste Ruhr nach „jungen Kreativen“ – auch explizit aus dem zeitgenössischen Zirkus. Das Kreationsbündnis Zirkus ON erhält eine grundlegende Förderung des Bundes. 2022 publiziert Theater der Zeit ein Themenheft zum Zeitgenössischen Zirkus. Gleichzeitig wächst in Deutschland und International das Interesse internationaler Wissenschaftler*innen, die aus dem Blickwinkel verschiedener Forschungsbereiche finanziert durch große Drittmittelgeber (z.B. DFG) das Genre beforschen.
Worin aber besteht der Reiz am Zeitgenössischen Zirkus im 21. Jahrhundert? Inwiefern korreliert diese Kunst- und Unterhaltungsform mit den gegenwärtigen gesellschaftlichen Interessen? Welche Rolle spielt Zirkus angesichts einer als krisenhaft erfahrenen Gegenwart? Wie kann er dringlichen Themen und Anliegen der Gegenwart gerecht werden? Inwiefern thematisiert er die säkularen Prozesse des Anthropozäns und die damit verbundenen politischen Debatten? Auf welche Weise bietet der Zeitgenössische Zirkus einen Gegenentwurf zu den Veränderungen der performativen Künste hin zu digitalen Künsten?
Diesen Fragen geht die Online-Diskussionsrunde mit Wissenschaftler*innen, Produzent*innen und Künstler*innen der Zeitgenössischen Zirkusszene nach. Anliegen ist es, das aufstrebende Genre im Kontext der Frage nach Matters of Urgency zu beleuchten und Theaterwissenschaftler*innen einen Einblick in das Genre zu verschaffen.

Mit: 

Anke Politz, Intendantin Chamäleon Theater Berlin

Cox Ahlers, 2. Vorsitzende Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus, Artistin und Regisseurin

Roman Müller, Künstlerische Leitung Cirqu’Aarau und Artist

Julia Berger, Physical Theatre Maker und Performerin

Paula Nicolau, Studierende der Theater- und Politikwissenschaft (FU), Schauspielerin und Artistin

Franziska Trapp, Post-Doc Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin, Forschungsschwerpunkte: Zeitgenössischer Zirkus, Non-Human Turn, Dramaturgie, Semiotik, Franziska.Trapp@fu-berlin.de