Theaterwissenschaft intersektional. Online-Forum für gemeinsame Diskussion und Strategieentwicklung zu einer macht- und rassismuskritischen Theaterwissenschaft

Donnerstag, 29.09.
15:30–17:00 Uhr

Online-Forum, Hörsaal 2/online

Moderation: die Beteiligten

Bei dieser Veranstaltung besteht die Möglichkeit, dass sich Interessierte über Cisco Webex zuschalten und mitdiskutieren. Nähere Informationen zu Webex finden Sie unter Kongress-Infos.
Personen vor Ort können dafür gerne Raum KL 29/110 nutzen.

Teilnahmelink: https://fu-berlin.webex.com/fu-berlin-en/j.php?MTID=m4b2d045fea8d25b58bf0aefa4f63834a
Passwort: intersektional

Wichtiger Hinweis zur Teilnahme: Ausschließlich Online

Da wir mit allen an dem Thema Interessierten ins Gespräch kommen wollen, haben wir das Format Online-Forum gewählt, um mit Euch/Ihnen gemeinsam auf der Plattform Cisco Webex zu diskutieren. Wir möchten daher alle Interessierten einladen, ihre eigenen Geräte und Kopfhörer mitzubringen, um sich von wo immer sie mögen über den Link einzuloggen und mitzudiskutieren. 

Im Hörsaal 2 gibt es überdies die Möglichkeit, dem Gespräch im Stream zu folgen, jedoch ohne Möglichkeit zur aktiven Beteiligung.

Wir freuen uns auf Sie und Euch.

 

Mit dem Online-Forum „Theaterwissenschaft intersektional“ wollen wir eine Plattform bieten für alle Theaterwissenschaftler*innen, die sich mit intersektionalen Ansätzen und hier verstärkt mit postkolonialen, dekolonialen und rassismuskritischen Ansätzen und Theorien auseinandersetzen. Statt individuellem Input und Expert*innentum will das Forum eine Diskussionsplattform bieten, um mit allen Interessierten ins Gespräch zu kommen, sich zu vernetzen und gemeinsam an neue Strategien für Lehre und Forschung zu arbeiten.
Wir haben den aus dem Schwarzen Feminismus stammenden Begriff „intersektional“ gewählt, weil wir der Überzeugung sind, dass eine kritische Theaterwissenschaft, die sich den oben genannten Ansätzen widmet, nur funktionieren kann, wenn sie die Differenzkategorien race, sex, gender, class, age, religion, (dis)ability intersektional denkt und darüber hinaus eine Auseinandersetzung mit Rassismus (auch in den Strukturen der eigenen Disziplin) nicht ausspart. Da in der deutschsprachigen Theaterwissenschaft aus dem Bereich der Gender Studies und Queerfeminismus bereits wichtige Forschung zu intersektionalen Ansätzen geleistet wurden, wollen wir in diesem Forum einen Fokus auf die Differenzkategorie race legen.
Die Idee für das Forum ist aus der Gründung des Netzwerkes Neue Kritische Theaterwissenschaft (www.nktw.info) heraus entstanden, in dem einige von uns bereits seit geraumer Zeit mit den gewaltvollen und rassistischen Strukturen der weißen Universitäten auseinandersetzen und auch kollektiven Formate des Publizierens ausprobieren. Für das Forum haben wir Kolleg*innen mit ähnlichen Interessen eingeladen, die Diskussion zu öffnen, und wir wollen auch die nächste Generation Theaterwissenschaftler*innen und insbesondere BIPOC Studierende ermutigen, mit uns in Kontakt zu treten.

Um eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, wollen wir das Forum auf die Diskussion dreier Texte basieren, die wir im Vorfeld gelesen haben:

Luzenir Caixeta. “Anthropophagie als Antwort auf die eurozentrische Kulturhegemonie. Oder: Wie die Mehrheitsgesellschaft feministische Migrantinnen schlucken >muss<.“ In: Hito Steyerl und Encarnacion Gutierrez Rodriguez. Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. Unrast Verlag: Münster 2003. 

Wagner, Lucienne. „Intersektionalität – machtvolle Institutionen, komplexe Identitäten und das Vermögen von Intimität“. In: Astrid Biele Mefebue et.al (Hg.). Handbuch Intersektionalitätsforschung. Springer: Wiesbaden 2022.

DeFrantz, Thomas. „White Privilege“. Theater (2018) 48:3.

Sollte jemand mit uns bereits im Vorfeld in Kontakt treten wollen, oder Fragen zu den Texten haben, kann dies per email unter info@nktw.info.

Jan Dammel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Grako Minor Cosmopolitanisms an der Universität Potsdam, Forschungsschwerpunkte: Tansanisches Theater, Deutscher Kolonialismus, Widerstand, Kompliz_innenschaft, postkoloniale Theorie, dammel@uni-potsdam.de

Anika Marschall (PhD), Ass. Prof. im Department für Media, Arts & Performance an der Universität Utrecht, Forschungsinteressen: Gegenwartstheater und Migration, Critical Race Performance Studies, gegenhegemoniale Theaterpraktiken und Wissensproduktion, a.marschall@uu.nl

Ass. Prof. Dr. Alexandra Portmann, Universität Bern, Forschungsprojekt: Festivals and Institutional Changes / International Theatre Production (SNF, 2019-2023), Forschungsschwerpunkte: Festivalkultur, digitale Dokumentation und Analyse von Produktionsnetzwerken im Gegenwartstheater, alexandra.portmann@itw.unibe.ch

Azadeh Sharifi ist Visiting Assistant Professor (DAAD-Gastprofessur) am Department of Germanic Languages & Literatures der University of Toronto. Forschungsschwerpunkte: (post)koloniale und (post)migrantische Theatergeschichte, zeitgenössische Performance Kunst sowie intersektionale und dekoloniale Praktiken im Theater, azadeh.sharifi@utoronto.ca

Ann-Christine Simke (PhD), ist zurzeit in Elternzeit und ab Dezember 2022 Lecturer in Performance an der University of the West of Scotland. Forschungsschwerpunkte: Dramaturgie, institutionelle Kritik, intersektionale, postkoloniale und dekoloniale Theorie, Ann-Christine.simke@web.de

Lisa Skwirblies (PhD), PostDoc im ERC-Projekt "T-Migrants" am Institut für Theaterwissenschaft der LMU München sowie Vertretungsprofessorin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität von Amsterdam, Forschungsschwerpunkte: Theaterhistoriographie, Kolonial- und Migrationsgeschichte, postkoloniale, dekoloniale und intersektionale Theorie, l.skwirblies@lmu.del.s.skwirblies@uva.nl